Zukunft der Energiewende – Entwicklungspfade zwischen Notwendigkeit und harten Realitäten
(10:15 – 10:45 Uhr)
Um bis 2040 die Klimaneutralität zu erreichen und die grüne Transformation zu vollziehen, bedarf es zielgerichteter Technologieentwicklung und Systeminnovationen. Transformative Innovationspolitik legt den Fokus auf den Umbau von Systemen, um Kreislaufwirtschaft, Mobilitätswende, Energiewende, Klimaneutralität in Städten und Kommunen voranzutreiben. Dabei geht es darum Innovationspolitik in einem whole-of-government Ansatz in Abstimmung mit Sektor- und Umsetzungspolitiken zu entwickeln, damit eine echte Transformation möglich wird. Krisen können so als Chancen wahrgenommen werden, den Systemumbau zu beschleunigen.
Aus der Komplexität der Fragestellungen ergibt sich die Notwendigkeit, dass Forschung transdisziplinär, offen gegenüber den verschiedenen Technologien, lösungs- und umsetzungsorientiert sowie experimentell ausgerichtet sein muss. Stakeholder entlang des gesamten Innovationszykluses sind einzubinden. Gleichzeitig ist eine verstärkte Fokussierung und Ausrichtung der FTI-Aktivitäten auf Lösungsbausteine notwendig, denn speed & scale sind angesichts der Dringlichkeit eines Wandels unverzichtbar.
Nach Beendigung des Studiums der Erdölwissenschaften an der Montanuniversität Leoben begann DI Rose eine internationale Karriere bei Royal Dutch Shell, die sich über beinahe 25 Jahre erstreckte und mehrere leitende Positionen in verschiedenen Unternehmensbereichen und Ländern umfasste. Zuletzt war DI Rose Chefstratege
des Konzerns.
Nach seinem Ausscheiden bei Shell im Februar 2010 und bis April 2017 leitete DI Rose als Direktor im Weltenergierat in London die Agenden internationale Energiepolitik und Entwicklung von globalen
Energieszenarien.
Von Februar 2017 bis Mai 2022 war DI Rose als wiederum als Chefstratege bei ADNOC, der Abu Dhabi National Oil Company, einem der größten staatlichen Ölkonzerne der Welt, tätig.
Seit August 2010 unterrichtet er Strategisches Management und angewandte Unternehmensführung an der Karl-Franzens-Universität und seit Februar 2022 Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation an der TU-Graz.
Prof. Rose ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der Energie Steiermark AG sowie Mitglied des Aufsichtsrats der OMV AG.
Als Unternehmer ist er an mehreren Firmengründungen und Start-Ups in den Bereichen Umwelttechnik, Elektromobilität, und Medizintechnik beteiligt.
DI Rose ist verheiratet mit drei erwachsenen Kindern und lebt zurzeit in Graz.
Digital Highway
(14:00 – 14:30 Uhr)
In einer Zeit, in der die Digitalisierung in atemberaubendem Tempo voranschreitet, gewinnen Straßen eine vollkommen neue Dimension. Dabei geht ihre traditionelle Funktion, als nur eine bloße Betonstruktur, weit darüber hinaus. Über viele Jahrzehnte hinweg haben wir diesen Transformationsprozess begleitet, indem wir Informations- und Kommunikationstechnologie-Infrastrukturen aufgebaut haben und weiter daran arbeiten. Diese bilden die Grundlage für ein intelligentes Mobilitätsmanagement von Morgen. Fortschritte in der Sensorik, die Digitalisierung und Automatisierung nicht nur auf den Straßen, sondern auch in den Fahrzeugen sowie der gezielte Einsatz von Data Science stehen in diesem Prozess im Fokus. Zur Schaffung direkter Kommunikationsmöglichkeiten steht hierbei die Erweiterung des Ökosystems zwischen Straße, Fahrzeug und Mensch, in einer vernetzten und automatisierten Umgebung, bereits in sicherheitskritischen Bereichen auf unseren Straßen im Rampenlicht.
Bereits jetzt schreiten wir in die nächste Phase voran. Mithilfe modernster Sensorik und durch die Einbeziehung von Infrastruktur- und Fahrzeugdaten wird die digitale Erfassung realer, statischer und dynamischer Verkehrssituationen zu einer ständig wachsenden Quelle digitaler Möglichkeiten. Teilautomatisierte Maschinen sind auf eine umfassendere Informationsbasis angewiesen, um angemessen agieren zu können. Während Menschen wiederrum Straßen aufgrund ihrer visuellen Wahrnehmung erfassen und darauf reagieren. Dabei lernen Menschen aus Erfahrung wobei Maschinen gezielt geschult werden müssen. So ist es für eine sichere und effiziente Funktionsweise, in einem umfassenden Mobilitätssystem, unerlässlich sowohl die menschliche als auch die maschinelle Perspektive in Digital Twins zu verstehen und zu unterstützen.
Begleiten Sie uns auf einer Reise entlang des 'Digital Highway'.
Jacqueline Erhart schloss ihr Studium der Technischen Physik an der Technischen Universität Wien erfolgreich ab und sammelte daraufhin Erfahrungen in der Wissenschaft. Ihre umfassenden Kenntnisse und Fähigkeiten in der Automobilindustrie entwickelte sie u.a. während ihrer Zeit in der Motorsteuergeräteentwicklung bei der Robert Bosch AG. In ihrer aktuellen Position leitet sie das Team für Kooperatives, Vernetztes und Automatisiertes Fahren sowie Digitale Infrastruktur bei der ASFINAG Maut Service GmbH.
Jacqueline Erhart ist in eine Vielzahl von europäischen Initiativen und Projekten im Bereich des Kooperativen, Vernetzten und Automatisierten Fahrens sowie der Mischverkehrssteuerung für Automatisiertes Fahren involviert. Neben ihrer Tätigkeit bei der ASFINAG vertritt sie auf internationaler Ebene die Europäische Mautbetreiber Vereinigung (ASECAP) in Angelegenheiten der Intelligenten Verkehrssysteme und Innovationen.
Nicht nur auf internationaler Ebene engagiert, sondern auch national setzt sie sich als Vorstandsvorsitzende des Austrian Telematic Traffic Cluster (ATTC) aktiv für die Förderung von Telematiktechnologien im Verkehrswesen ein. Der ATTC fördert die Zusammenarbeit und den Austausch von Ideen zwischen verschiedenen österreichischen Unternehmen aus Forschung, Wirtschaft und Industrie, um die Entwicklung und Umsetzung von Telematiklösungen im modernen Mobilitätssystem voranzutreiben.